Dienstag, 25. September 2012

Vom Ankommen

In einer sehr kurzfristigen Hau-Ruck-Aktion haben wir unseren Lebensmittelpunkt ins neue Haus verlegt. Und versinken seitdem im Chaos. Die meisten Zimmer sind noch nicht gestrichen, ständig muss irgendetwas gesucht und neue Lösungen gefunden werden. Die täglichen Routinen, die gewohnten Handgriffe funktionierten plötzlich nicht mehr. Und dabei merke ich, die ich mich eigentlich nicht für einen ausgeprägten Gewohnheitsmensch halte, wie wichtig mir solche alltäglichen Normalitäten sind.

Wir erobern uns unser neues Zuhause, schaffen jeden Tag ein Stückchen und freuen uns über die Vorzüge eines eigenen Hauses: Versteckenspielen im eigenen Garten (und dieser Garten bietet wirklich eine Menge Verstecke!), abends noch schnell die Nägel in die Wand hauen (weil kein Nachbar im Haus sich gestört fühlen könnte) und viel mehr Platz. Das Kinderzimmer ist so gut wie fertig und richtig schön geworden. Auch die Küche ist zum allergrößten Teil eingeräumt und funktionsfähig. Internet und Telefon funktionieren. Wir werden langsam mit der Funktion des Holzofens vertraut (Zentralheizung wird doch eh überschätzt, oder? ;) ) und wissen, wie wir angenehm temperiertes Wasser aus der Dusche bekommen. So was halt.

Wir geben uns Mühe, bei Laune zu bleiben, auch wenn noch immer in der alten Wohnung eine Menge zu tun ist, das Kind krank ist, mir morgen zwei Weisheitszähne gezogen werden und die Todo-Liste immer länger, die zur Verfügung stehende Zeit dafür immer kürzer wird. Oft gelingt das mit der Laune, oft aber auch nicht. Rom ist nicht an einem Tag erbaut worden. Ein eigenes Schlösschen auch nicht. Wir kommen an. Langsam. Aber jeden Tag ein Stückchen mehr.

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