Sprache ist Macht!
„Das Passiv unterstützt die Verteidigung des Unhaltbaren“, sagt George Orwell.
„Es wurden Fehler gemacht.“ → Irgendwer hat Fehler gemacht, DIE haben Fehler gemacht. Ich doch nicht!
„Dinge wurden vertuscht.“ → Von wem denn? Dieser Satz ist doch selbst fast Vertuschung. „Was wollt ihr denn? Ich hab doch zugegeben, dass Fehler gemacht wurden.“
Sprache hat große Macht. Sie kann Gemeinschaft stiften. Sie kann Gedankenmuster erschaffen, festigen oder einreißen. Sie kann Kultur schaffen. Und sie kann uns manipulieren, teilweise auf viel subtilere Art, als uns bewusst ist. Das Passiv, das Orwell ins Visier nimmt, ist nur eine Möglichkeit zur Manipulation, und im Deutschen vielleicht gar nicht die häufigste.
Ein größeres Übel ist der Komparativ:
„Man müsste, man sollte, man könnte (keinen Atomstrom mehr verwenden, weniger Autofahren, 10 Kilo abnehmen, mehr Sport treiben, gesünder essen,...)“ Da schwingt das Aber doch schon so deutlich mit, dass der ganze Satz Verschwendung von Atemluft ist.
Überhaupt, das „man“:
„Da fühlt man sich hilflos.“ Wer denn? Ich doch nicht!
Sprache, das sind destillierte Gedanken. Lasst sie uns verwenden, um eine Verbindung zu uns selbst herzustellen, nicht um die Realität von uns wegzuschieben:
„Ich fühle mich hilflos.“
„Ich habe einen Fehler gemacht.“
„Ich verwende keinen Atomstrom mehr.“
„Es wurden Fehler gemacht.“ → Irgendwer hat Fehler gemacht, DIE haben Fehler gemacht. Ich doch nicht!
„Dinge wurden vertuscht.“ → Von wem denn? Dieser Satz ist doch selbst fast Vertuschung. „Was wollt ihr denn? Ich hab doch zugegeben, dass Fehler gemacht wurden.“
Sprache hat große Macht. Sie kann Gemeinschaft stiften. Sie kann Gedankenmuster erschaffen, festigen oder einreißen. Sie kann Kultur schaffen. Und sie kann uns manipulieren, teilweise auf viel subtilere Art, als uns bewusst ist. Das Passiv, das Orwell ins Visier nimmt, ist nur eine Möglichkeit zur Manipulation, und im Deutschen vielleicht gar nicht die häufigste.
Ein größeres Übel ist der Komparativ:
„Man müsste, man sollte, man könnte (keinen Atomstrom mehr verwenden, weniger Autofahren, 10 Kilo abnehmen, mehr Sport treiben, gesünder essen,...)“ Da schwingt das Aber doch schon so deutlich mit, dass der ganze Satz Verschwendung von Atemluft ist.
Überhaupt, das „man“:
„Da fühlt man sich hilflos.“ Wer denn? Ich doch nicht!
Sprache, das sind destillierte Gedanken. Lasst sie uns verwenden, um eine Verbindung zu uns selbst herzustellen, nicht um die Realität von uns wegzuschieben:
„Ich fühle mich hilflos.“
„Ich habe einen Fehler gemacht.“
„Ich verwende keinen Atomstrom mehr.“
Stjama - 9. Jul, 08:30
2 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
Miriam (Gast) - 24. Jul, 18:09
Ich kann dieses "man" auch nicht leiden, insbesondere, wenn man merkt, dass jemand eigentlich über sich spricht. Wieso fällt es so vielen schwer zu sagen "Ich"? Sie distanzieren sich durch das "man" von ihrer eigenen Aussage - wieso?
Liebe Grüße,
Miriam
Liebe Grüße,
Miriam
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