Kinder-TÜV
Die Freizeitbeschäftigung für heute: U 9 beim Kinderarzt.
Das Töchterchen war so aufgeregt vor diesem Arztbesuch, dass sie glatt mit Bauchschmerzen aus dem Kindergarten kam und ins Bett wollte. Nachdem ich noch mal genau erklärt hatte, was bei der U gemacht wird und an das wirklich sehr schöne Wartezimmer erinnert hatte, konnte sie allerdings glatt schon wieder lächeln.
In der Praxis angekommen, war sie dann wieder der Sonnenschein in Person und absolvierte alle Sprach-, Seh-, Hör- und Motoriktests mit Spaß, Charme und Bravour. Mein Mutterherz strahlte natürlich vor Stolz über dieses unglaublich niedliche, herzige und kooperationsbereite Kind. (So ein bisschen ist so eine U ja auch immer mit Anspannung verbunden: Haben wir irgendwas nicht genug gefördert? Ein Hör-, Seh- oder sonstiges Problem übersehen? Ist das Kind vielleicht irgendwo doch nicht "normal" entwickelt? Entsteht irgendwie der Eindruck, wir hätten als Eltern etwas versäumt? Ja, solche Gedanken sind da bei mir schon mit da. Vielleicht ist das bei anderen ja nicht so.)
Als dann der Arzt selber hereinkam und mit den Untersuchungen anfing, wurde das Kindelein schon deutlich nervöser und setzte das in Rumgeblödel um. "Na, ein sonniges Gemüt hat sie ja", schmunzelte der Doktor und mein Mutterherz freute sich erneut.
Bis... ja, bis sich herausstellte, dass noch zwei Impfungen zu erledigen waren, die ich überhaupt nicht mehr auf dem Schirm hatte (Rabenmutter, ich). Ob wir eine gleich machen sollten, fragte der Arzt und ich stimmte zu. (Nein, ich hatte nicht vorher versprochen, dass gar nichts wehtun würde, sonst hätte ich es wohl nicht an diesem Termin gemacht.) Und in diesem Moment begann das Drama deluxe. Nicht nur weinen und strampeln oder so. Nein, weit gefehlt! Mein Kind begann wie am Spieß zu brüllen, tat der ganzen Praxis und vermutlich den nächsten vier Nachbarhäusern kund, dass sie keinesfalls gewillt war, eine Spritze zu bekommen, und floh, nur in Unterhose bekleidet, aus dem Behandlungszimmer. Sie war natürlich schnell wieder eingefangen, wand sich aber wie ein Aal und war nur unter sehr beeindruckender Lautstärkeentwicklung und mit sanfter Gewalt zu der Spritze zu nötigen.
Ich bin nicht wirklich imstande, das ganze Theater in Worte zu fassen, aber so habe ich mein Kind noch nie toben sehen. Und zwar gar nicht mal aus Angst, sondern einfach aus Wut und Nichtwollen (was ich ja auch verstehen kann). Und was passierte mir Rabenmutter? Ich musste grinsen. Weil mich kindliche Tobsuchtsanfälle oft amüsieren. Und weil ich es irgendwie super fand zu sehen, wie vehement mein Kind seinen Willen kundtun kann. Und auch, weil ich mich ein kleines bisschen schämte. Ich nehme an, auch in einer Kinderarztpraxis war SO ein Wut- und Schreianfall eher die Ausnahme.
Ungefähr eineinhalb Minuten nach der Spritze suchte sich das völlig fertige und rotgebrüllte Kind mit noch tränennassem Gesicht, aber strahlend, ein Gummibärchen aus. Da war er dann wieder, der Sonnenschein.
Eine echte Naturgewalt, unser Kind, in die eine und in die andere Richtung :D (Und ich fürchte mich ein bisschen vor dem zweiten Impftermin im April. Aber wahrscheinlich ist es besser, wenn ich sie vorher richtig vorbereiten und bestechen kann. Hoffentlich.)
Ach ja, die Daten noch, falls sie euch interessieren: Das Töchterchen ist heute fünf Jahre, vier Monate und drei Wochen alt. Sie ist 111,5 cm groß, womit sie genau auf der Mitte dieser Vergleichslinien liegt, und wiegt zarte 16kg (mit Kleidung), was sie wie üblich an der 3%-Linie herumschrammen lässt. Kein Grund für Bedenken irgendwelcher Art.
Das Töchterchen war so aufgeregt vor diesem Arztbesuch, dass sie glatt mit Bauchschmerzen aus dem Kindergarten kam und ins Bett wollte. Nachdem ich noch mal genau erklärt hatte, was bei der U gemacht wird und an das wirklich sehr schöne Wartezimmer erinnert hatte, konnte sie allerdings glatt schon wieder lächeln.
In der Praxis angekommen, war sie dann wieder der Sonnenschein in Person und absolvierte alle Sprach-, Seh-, Hör- und Motoriktests mit Spaß, Charme und Bravour. Mein Mutterherz strahlte natürlich vor Stolz über dieses unglaublich niedliche, herzige und kooperationsbereite Kind. (So ein bisschen ist so eine U ja auch immer mit Anspannung verbunden: Haben wir irgendwas nicht genug gefördert? Ein Hör-, Seh- oder sonstiges Problem übersehen? Ist das Kind vielleicht irgendwo doch nicht "normal" entwickelt? Entsteht irgendwie der Eindruck, wir hätten als Eltern etwas versäumt? Ja, solche Gedanken sind da bei mir schon mit da. Vielleicht ist das bei anderen ja nicht so.)
Als dann der Arzt selber hereinkam und mit den Untersuchungen anfing, wurde das Kindelein schon deutlich nervöser und setzte das in Rumgeblödel um. "Na, ein sonniges Gemüt hat sie ja", schmunzelte der Doktor und mein Mutterherz freute sich erneut.
Bis... ja, bis sich herausstellte, dass noch zwei Impfungen zu erledigen waren, die ich überhaupt nicht mehr auf dem Schirm hatte (Rabenmutter, ich). Ob wir eine gleich machen sollten, fragte der Arzt und ich stimmte zu. (Nein, ich hatte nicht vorher versprochen, dass gar nichts wehtun würde, sonst hätte ich es wohl nicht an diesem Termin gemacht.) Und in diesem Moment begann das Drama deluxe. Nicht nur weinen und strampeln oder so. Nein, weit gefehlt! Mein Kind begann wie am Spieß zu brüllen, tat der ganzen Praxis und vermutlich den nächsten vier Nachbarhäusern kund, dass sie keinesfalls gewillt war, eine Spritze zu bekommen, und floh, nur in Unterhose bekleidet, aus dem Behandlungszimmer. Sie war natürlich schnell wieder eingefangen, wand sich aber wie ein Aal und war nur unter sehr beeindruckender Lautstärkeentwicklung und mit sanfter Gewalt zu der Spritze zu nötigen.
Ich bin nicht wirklich imstande, das ganze Theater in Worte zu fassen, aber so habe ich mein Kind noch nie toben sehen. Und zwar gar nicht mal aus Angst, sondern einfach aus Wut und Nichtwollen (was ich ja auch verstehen kann). Und was passierte mir Rabenmutter? Ich musste grinsen. Weil mich kindliche Tobsuchtsanfälle oft amüsieren. Und weil ich es irgendwie super fand zu sehen, wie vehement mein Kind seinen Willen kundtun kann. Und auch, weil ich mich ein kleines bisschen schämte. Ich nehme an, auch in einer Kinderarztpraxis war SO ein Wut- und Schreianfall eher die Ausnahme.
Ungefähr eineinhalb Minuten nach der Spritze suchte sich das völlig fertige und rotgebrüllte Kind mit noch tränennassem Gesicht, aber strahlend, ein Gummibärchen aus. Da war er dann wieder, der Sonnenschein.
Eine echte Naturgewalt, unser Kind, in die eine und in die andere Richtung :D (Und ich fürchte mich ein bisschen vor dem zweiten Impftermin im April. Aber wahrscheinlich ist es besser, wenn ich sie vorher richtig vorbereiten und bestechen kann. Hoffentlich.)
Ach ja, die Daten noch, falls sie euch interessieren: Das Töchterchen ist heute fünf Jahre, vier Monate und drei Wochen alt. Sie ist 111,5 cm groß, womit sie genau auf der Mitte dieser Vergleichslinien liegt, und wiegt zarte 16kg (mit Kleidung), was sie wie üblich an der 3%-Linie herumschrammen lässt. Kein Grund für Bedenken irgendwelcher Art.
Stjama - 15. Feb, 22:00
7 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
Lia (Gast) - 16. Feb, 06:55
Ach doch..
Ich habe auch vor jeder U etwas Magengrimmen und Sorgen, dass wir irgendwas nicht genug gefördert haben.. ich glaube das ist normal..
Stjama - 16. Feb, 17:05
Gut zu lesen, dass das anderen auch so geht :) Ich dachte, das wäre eine ganz persönliche Art von perfektionistischer Paranoia. ;-)
abraxa (Gast) - 16. Feb, 07:12
ich hab auch immer sorgen vor den U-Untersuchungen. meistens schimpfen die Leute, dass Simon zu schwer ist ohne ihn anzuschauen, nur von der Waage her. Ich ignoriere das dann immer geflissentlich, oder versuche es zumindest.
Simon ist übrigens schon mindestens 5 cm größer als deine Maus - wow (und 7 kilo schwerer)
Simon ist übrigens schon mindestens 5 cm größer als deine Maus - wow (und 7 kilo schwerer)
Stjama - 16. Feb, 17:07
Wow, Simon ist wirklich ein Riese! Wenn man bedenkt, dass er ein Jahr jünger ist als das Töchterchen... Beeindruckend :D
Anna (Gast) - 16. Feb, 09:38
Ich glaube, dass fast alle "normalen" Eltern insgeheim befürchten, irgendwas versäumt zu haben. ;)
Und als ehemalige Arzthelferin (beim Kinderarzt) kann ich dir versichern, dass deine Tochter da bzgl. der Impfungen keine Ausnahme war/ist. ;) Im Gegenteil: Je älter die Kinder sind, desto größer oft das Theater, das gemacht wird. Die Kids wissen einfach schon, was da auf sie zukommt und die Vorstellungskraft produziert die gruseligsten Bilder. Hinterher ist alles vergessen und dann heißt es: "Oh, war ja gar nicht so schlimm." Nö. Isses ja auch nicht - wenn der Arzt sein Handwerk versteht. ;)
Mein Junior ist jetzt 11. Und das Theater, was er angesichts eines drohenden Arztbesuchs abzieht, ist phänomenal. Allerdings liegt das an einigen Krankenhausaufenthalten, während derer wir es leider wirklich mit Krankenschwestern zu tun hatten, die ihrem Job einfach nicht verstanden haben. Und die ärztliche Betreuung war teilweise mehr als suboptimal. Ich kann es ihm nicht verdenken, dass er da jetzt so ein Theater macht. *seufz* Nur müssen wir da alle irgendwie durch und das ist bei nem 11-Jährigen nicht mehr wirklich niedlich oder putzig. :(
Aber schön zu lesen, dass der Arzt nichts zu beanstanden hatte. :)
Und als ehemalige Arzthelferin (beim Kinderarzt) kann ich dir versichern, dass deine Tochter da bzgl. der Impfungen keine Ausnahme war/ist. ;) Im Gegenteil: Je älter die Kinder sind, desto größer oft das Theater, das gemacht wird. Die Kids wissen einfach schon, was da auf sie zukommt und die Vorstellungskraft produziert die gruseligsten Bilder. Hinterher ist alles vergessen und dann heißt es: "Oh, war ja gar nicht so schlimm." Nö. Isses ja auch nicht - wenn der Arzt sein Handwerk versteht. ;)
Mein Junior ist jetzt 11. Und das Theater, was er angesichts eines drohenden Arztbesuchs abzieht, ist phänomenal. Allerdings liegt das an einigen Krankenhausaufenthalten, während derer wir es leider wirklich mit Krankenschwestern zu tun hatten, die ihrem Job einfach nicht verstanden haben. Und die ärztliche Betreuung war teilweise mehr als suboptimal. Ich kann es ihm nicht verdenken, dass er da jetzt so ein Theater macht. *seufz* Nur müssen wir da alle irgendwie durch und das ist bei nem 11-Jährigen nicht mehr wirklich niedlich oder putzig. :(
Aber schön zu lesen, dass der Arzt nichts zu beanstanden hatte. :)
Stjama - 16. Feb, 17:11
Tatsächlich, das wird eher schlimmer, je größer sie werden? Ups. Ich hätte gedacht, dass der Höhepunkt so mit drei, vier erreicht sein müsste... Ich nehme an, die Reaktion des Töchterchens hatte auch mit einer OP letztes Jahr zu tun. So was kann schon eine Weile hängenbleiben. Obwohl auch da die Ärzte und Schwestern mit einer einzigen Ausnahme wirklich super waren. Hoffentlich kriegen wir das wieder in den Griff, bevor das Töchterchen 11 ist. Irgendwann kann man sie ja auch nicht mehr so ohne weiteres fixieren, das stelle ich mir dann schon sehr heftig vor. Puha.
Liebe Grüße,
Stjama
Liebe Grüße,
Stjama
Katha (Gast) - 17. Feb, 22:45
Ja, auch von mir die Bestätigung: Vorher immer etwas mulmiges Gefühl, weil man HÄTTE ja mehr tun können- und hinterher stellt es sich als Unsinn heraus... Naja.
Die schrei- und Wutanfälle beim Kinderarzt haben sich bei uns gebessert, seit es keine Impfungen mehr gibt. Für den großen gibt es zwar demnächst wieder irgendwas, befürchte ich- aber da hoffe ich auf ein besonnenes Kind ;-) Ich werde berichten *gg*
Und ich glaube tatsächlich, dass die beim Kinderarzt so einiges gewöhnt sind- schließlich kommen da auch jede Menge verzogene Blagen hin...
Die schrei- und Wutanfälle beim Kinderarzt haben sich bei uns gebessert, seit es keine Impfungen mehr gibt. Für den großen gibt es zwar demnächst wieder irgendwas, befürchte ich- aber da hoffe ich auf ein besonnenes Kind ;-) Ich werde berichten *gg*
Und ich glaube tatsächlich, dass die beim Kinderarzt so einiges gewöhnt sind- schließlich kommen da auch jede Menge verzogene Blagen hin...
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