Der Liebste ist wieder da (und ebenfalls krankgeschrieben *seufz*), das Töchterchen erfreut sich bei Oma des Lebens und halbwegs guter Gesundheit und ich habe meinen einsamen Abend zumindest zum Teil mit Gravieren verbracht, so dass ich jetzt endlich mal wieder etwas zu zeigen habe, wenn auch erst mal nur halb.
Vor einer ganzen Weile strickte Abraxa mir
diese tollen Mrs. Beetons. Jetzt ist endlich das zweite Tausch-Glas fertig geworden und beide machen sich morgen mit ein paar dezemberlichen Kleinigkeiten auf den Weg zu ihr. Ganz zeige ich die Gläser natürlich noch nicht, aber zwei kleine Häppchen immerhin: (Den Rest dann, wenn sie angekommen sind.)

Nebelkind, für dich ist auch was mit ins Päckchen gehüpft :)
Zum Zwecke der Genesung brachte der Liebste vorhin das Töchterchen zu meiner Mama und blieb dort, um morgen früh direkt von dort aus zur Arbeit (oder zum Arzt, ist noch nicht raus) aufzubrechen.
Ich bin also ganz alleine hier, ohne Verpflichtungen. Ich muss nämlich nicht mal was für morgen für die Schule machen. Toll ist das, irgendwie. Glaub ich.
Gestern Nachmittag bei der Nikolausfeier im Kindergarten war das Töchterchen (aka Rosa Wölkchen) noch mopsfidel:
Heute Nacht um halb 1, just in dem Moment, in dem der Liebste und ich unsere müden Häupter in die Kissen sinken ließen, ging das Drama los: Ohrenschmerzen, Übelkeit, Fieber. Und kein Schmerzsaft im Haus (wir haben schon so ewig keinen mehr gebraucht, dass der letzte abgelaufen war). Das Zwiebelsäckchen unter dem Stirnband half ganz gut, erschwerte aber durch intensive Geruchsentwicklung das ohnehin in etwa 10minütlichen Abständen unterbrochene Schlafen noch weiter.
Die Diagnose heute beim Kinderarzt: eitrige Mittelohrentzündung. Schon wieder Antibiotika. Das Töchterchen war gerade mal eine Woche halbwegs gesund. :( Und der Winter fängt gerade erst an!
Heute vorm Schlafengehen: Rotwein und Elektronik.
Der Elektronik-Adventskalender ist einfach klasse :) Und dient nebenher der Fortbildung, immerhin muss ich "Elektrizität" in diesem Jahr noch im Unterricht behandeln. :D
Wieder eine Feuertaufe, wieder ein Schrittchen auf dem Weg zur "richtigen" Lehrerin: Während ich bisher bei Elterngesprächen zwar anwesend sein durfte, aber nicht Wortführerin sein musste, hatte ich heute sieben (!) Gespräche mit Eltern alleine zu bewältigen.
Ein Kind, das mir und der Betreuungslehrerin durch Unauffälligkeit und mittlere Leistungen auffällt, macht sich einen unheimlichen Kopf über seinen Dreierschnitt und bräuchte dringend mal eine Zwei. (Aber wo soll ich die hernehmen?)
Ein Kind aus der Vierten hat daheim Nervenzusammenbrücke, weil es nicht auf die "Loserschule" (=Hauptschule) will.
Ein Kind, das vor allem dadurch auffällt, dass die Arbeitsanweisungen nicht versteht, dreimal nachfragt und dann doch etwas Falsches macht, macht den Eltern Sorgen, weil es so unsicher ist und sich nach dem Umzug noch nicht richtig zurechtfindet. Aus der 1-2er-Schülerin ist eine geworden, die im besten Falle 3er nach Hause bringt, weil hier in Bayern jede Menge Sachen verlangt werden, die sie in den letzten Jahren nicht gelernt hat.
Schulnoten sind Flittchen.
Mehrere Eltern haben sich über den Zeitpunkt der Probe beschwert, die gleichzeitig mit einer anderen zeitaufwändigen Arbeit kam. Zu Recht. Da musste ich schnell noch ein Thema fertigkriegen, weil die UV anstand. Und die Kinder müssen es ausbaden. Kacke, so was.
Zwei Kinder fühlen sich von mir ungerecht behandelt, weil ich in der letzten Zeit mehrfach Dinge, die die Kinder gerne machen, streichen musste, weil die Klasse zu bekloppt aufgedreht unruhig war. Stimmt schon, das trifft natürlich auch Kinder, die gar nichts damit zu tun haben. Ich kann total verstehen, dass bei denen dann Frust auftritt. Aber wie löse ich das Dilemma? Wo soll ich kürzen, wenn nicht am Spiel, das ich vorhatte, wenn ich alleine 5 Minuten brauche, um die Kinder dazu zu bringen, ihr Heft auf den Tisch zu legen?
"Diese zwei Jahre ziehst du durch, komme was wolle. Dann musst du nie wieder eine Schule betreten, wenn du nicht willst." Diese Abmachung, die ich am Anfang des Schuljahres mit mir selbst getroffen habe, wird zur Durchhalteparole.
Dass ich mich für talentiert, fähig und geeignet gehalten habe, diesen Beruf wirklich gut durchzuführen, kommt mir inzwischen wie eine grenzenlose Selbstüberschätzung vor.
(Morgen wird's wieder besser. Ganz sicher.)
Ich muss immer und überall Schülerbeobachtungen führen. Alles, was ich bemerke, muss ich mit Datum und Situationsbeschreibung festhalten, um daraus Fördermaßnahmen abzuleiten, mich auf Elterngespräche vorzubereiten und irgendwann in ferner Zukunft Zeugnisbemerkungen daraus zu entwickeln. Und ich bin mir sicher, irgendwie sind diese Sachen auch dazu da, zu beweisen, dass ich nicht nur rumsitze, wenn ich anderen Lehrern beim Unterrichten zuschaue (was einen guten Teil meiner Anwesenheit in der Schule ausmacht).
Bisher hatte ich für diese Schülerbeobachtungen keine richtige Form. Ich habe alles handschriftlich gemacht, dann versucht abzuheften und dabei ein riesiges Chaos verursacht.
Heute habe ich dieses Chaos in eine strukturierte digitale (und damit jederzeit erweiterbare) Form gebracht. Meine Betreuungslehrerein, der ich alles per Email geschickt habe, war sehr begeistert darüber, was ich schon so alles mitgekriegt habe und empfindet meine Beobachtungen als große Stütze für sich. Toll, dann ist die Arbeit ja keinesfalls umsonst :)
Muss ich extra erwähnen, dass ich diese Arbeit ausgerechnet heute gemacht habe, weil morgen Elternabend ist? (Buah! Irgendwie habe ich Angst vor den Eltern.)
Das Töchterchen erinnert sich: "Ich hab da mal was mit Bärchen im Fernsehen gesehen. Aber ich weiß nicht mehr, wie die hießen..."
Obwohl das Töchterchen bisher nur sehr wenige Sachen gesehen hat, weiß ich gerade auch nicht, was sie meint.
Aber zum Glück fällt es ihr wieder ein: "Ich glaube, die hießen
Kohlrabärchis!"
Traubensaft für das Töchterchen.
Schwarztee für mich.
Salbeitee und Eibischwurzel-Aufguss für den Liebsten.
Spaghetti für alle.
Der kränkelnde Liebste, der morgen ein Konzert singen muss, schläft. Das Töchterchen, das um 5.30 Uhr die Nacht für beendet erklärt hat, ebenfalls.
Und ich habe jetzt fast zwei Stunden völlig gebannt im Blog von
Frau Limette gelesen. Schrecklich und wunderbar! Es ist erstaunlich, dass eine Frau mit einer so grauenvollen Kindheit selbst so berührend liebevoll über ihre Kinder schreiben kann und gleichzeitig so offen und schonungslos authentisch rüberkommt.
Ich stehe immer noch völlig neben mir und kann mir eine wichtige Frage nicht beantworten: Woran liegt es, dass manche Menschen es schaffen, aus Scheiße Gold zu machen und zu einem halbwegs normalen Leben zu kommen, es sogar bei ihren Kindern ganz anders zu machen, während andere daran zerbrechen oder einfach ihre Erfahrungen an ihre Kinder weitergeben? Was macht den Unterschied?
Heute einfach mal so gut wie gar nichts für die Schule machen. Den Vorsprung aus den letzten Tagen genießen und einfach mal früh ins Bett gehen. Gute Nacht!
Am Beginn des Schuljahres habe ich mir vorgenommen, unbedingt jeden Tag meine Tasche schon abends zu packen und mir außerdem schon Klamotten für den nächsten Tag zurechtzulegen.
Wie zu erwarten war, hat dieser gute Vorsatz nicht sehr lange gehalten und ich bin meistens doch wieder morgens rumgerannt, um alles zu finden. Bisher habe ich noch nie etwas Wichtiges vergessen, aber das ist wohl nur eine Frage der Zeit, wenn ich so weitermache.
Deshalb und weil es mir den morgendlichen Ablauf sehr entspannt, möchte ich zu diesem guten Vorsatz gerne zurückkehren. Ich habe also meine Tasche für morgen penibel genau gepackt. Eigentlich müsste alles drin sein. Die Klamotten für morgen lege ich auch gleich noch raus.
Meinen Vorsprung habe ich auch weitgehend eingehalten: Eine der beiden Stunden für Donnerstag ist fix und fertig vorbereitet, incl. der Vorbereitung des Materials. Und wieder konnte ich sie entspannt und sogar mit Freude und Begeisterung planen und vorbereiten, weil ich nicht diesen extremen Druck im Nacken hatte. Was für eine Erleichterung!
Ist das genial, was man aus Schuhen so machen kann! Besonders die ersten Objekte haben es mir total angetan. Schaut selbst:
*klick*