Anja Rieger ruft dazu auf, Freitags Fisch zu präsentieren.
Unser Fisch am heutigen Freitag:
Um 8.15 Uhr sollten wir in der Praxis sein, in der auch operiert werden würde. Das Töchterchen war ganz guter Dinge und hatte nicht mal gejammert, weil sie nicht frühstücken konnte.
Nach einer halben Stunde Wartezeit ging es dann los. Zackzack die noch ausstehende Aufklärung des Anästhesisten (wir hatten keine Fragen, beim Töchterchen waren alle Werte okay, also reichte das völlig aus) und dann sollte der Zugang gelegt werden. Der schlimmste Teil also, vor allem nach dem Blutabnehm-Theater von Montag, wo ewig kein Zugang gefunden wurde. Diesmal ging es ganz schnell, keine Probleme. Das Töchterchen lag auf einer Liege im eigenen Schlafanzug (kein Flügelhemdchen!), auf dem eigenen Kissen, unter der eigenen Decke, bewacht vom mitgebrachten Häkeldrachen und natürlich von Mama und Papa. Die Anästhesieschwester war einfach großartig und die ganze Atmosphäre ebenso. Etwas erschreckend fand ich, wie schnell die Narkose wirkte. Ein bisschen Flüssigkeit in den Zugang und keine zehn Sekunden später wurde das Töchterchen tief schlafend vom Anästhesisten in den OP getragen.
Dann also die Warterei. Eine halbe Stunde sollte es dauern, evtl. etwas länger. Nach einer Dreiviertelstunde durften wir dann in den Aufwachraum kommen, wo die Maus gerade hingetragen worden war, wieder auf eine Liege mit ihren eigenen Sachen. Uns war schon angekündigt worden, dass die meisten Kinder ziemlich schreien und toben, wenn sie aus der Vollnarkose erwachen. Die Maus wimmerte ein bisschen und schlief dann weiter, noch etwas Blut an der Nase. Sie verschlief die "Randalierphase" selig, alles in Butter.
Eine Stunde später wachte sie völlig klar auf, stellte ein paar Fragen, kuschelte sich in meinen Arm und schlief 10 Minuten später wieder ein. Bei zwei anderen Kindern im Aufwachraum konnten wir dann miterleben, was mit dem Toben gemeint war und das war der erste und einzige Moment, wo bei mir Tränen flossen. Allen Göttern sei Dank, dass uns das bei unserem eigenen Kind erspart geblieben ist!
Wenn sie wach wäre und ein bisschen getrunken hätte, könnte der Zugang entfernt werden und dann könnten wir heim, wurde uns angekündigt. Ein Kind, das vor der Maus operiert wurde, durfte schon gehen, unser Mädchen schlief völlig ruhig und entspannt. Alle anderen Kinder (die alle nach ihr operiert worden waren) wachten eins nach dem anderen richtig auf, unser Kind schlief. Die Kinder bekamen ihren Zugang entfernt, unseres schlief. Die Kinder wurden nach und nach entlassen, unseres schlief. Die Liegen wurden saubergemacht, unser Kind schlief. Die Schwestern und Ärzte meinten, das wäre das Beste, was sie tun konnte, alles sei in bester Ordnung. Wir saßen also da, streichelten sie, lasen zwischendurch ein bisschen, unterhielten uns und warteten.
Nach über zwei Stunden - die Schwestern fragten inzwischen eine Schwesternschülerin Prüfungsfragen ab - wurde es dem Anästhesisten dann langsam zu bunt und er weckte sie, leider sehr plötzlich und ohne Vorwarnung. Ich nehme an, so langsam wollte er dann doch mal Feierabend machen. War schon in Ordnung, auch wenn wir sie noch hätten weiterschlafen lassen und auch wenn das etwas zärtlicher gegangen wäre. Aber irgendwie wollten wir ja auch heim.
Auf dem Heimweg noch ein kurzer Zwischenstopp zum Eiskaufen für später, dann waren wir zu Hause. Und keine halbe Stunde später - ohne etwas gegessen zu haben - schlief das Mäuschen schon wieder. Es war inzwischen halb 3.
Jetzt knickte ich langsam ein und war vollkommen fertig mit der Welt. Unglaublich, wie anstrengend Rumsitzen sein kann! Ich packte mich also auch ins Bett, um ein bisschen zu schlafen, der Liebste hielt Wache beim Töchterchen.
Ich stand so etwa um fünf wieder auf, trotz Schlafen immer noch völlig fertig. Das Töchterchen gesellte sich um halb sechs zu uns, gut gelaunt, ausgeschlafen und völlig fit. Und hungrig!
Der Abend verging sehr gemütlich mit Telefonieren, Essen, Kartenspielen und DVD-Schauen. Dem Töchterchen geht es wunderbar, es hat so gut wie keine Schmerzen und ist richtig gut drauf. Gegen halb 10 konnten wir sie dann wieder ins Bett verfrachten, mit der Aussicht, so lange Kassette zu hören, wie sie will. Dann werde ich auf einer Matratze in ihrem Zimmer Stellung beziehen, so ganz alleine wollen wir sie doch noch nicht lassen.
Ich hoffe auf eine ruhige, friedliche Nacht :)
eine Premiere im töchterlichen Leben, die gerne noch ein paar Jahrzehnte hätte warten dürfen: die erste OP.
Es ist nur eine Kleinigkeit, die Polypen müssen raus und die Trommelfelle eröffnet werden. Wir sind sehr froh, dass da jetzt endlich was passiert, es ist wirklich dringend nötig und die einzige Chance, um eventuell noch die Mandeln zu retten. Wir haben auch das Gefühl, in der Praxis, in der operiert wird, gut aufgehoben zu sein. Wir werden aller Wahrscheinlichkeit nach schon drei oder vier Stunden nach Erscheinen in der Klinik wieder zu Hause sein. Und überhaupt sollten wir uns wahrscheinlich nicht so anstellen, andere Kinder werden im Säuglingsalter am offenen Herzen operiert.
Aber trotzdem lassen sich die Sorgen jetzt nicht mehr ganz wegschieben. Wie gut oder schlecht wird es ihr gehen? Machen die Ärzte ihre Sache gut? Wird sie die Narkose gut vertragen? Und manchmal schleicht sich auch der undenkbare Gedanke nach vorne, was wäre wenn...
Und ich übe mich in Vertrauen.
Ein Bericht über die Kommunion, die wir am Sonntag besucht haben, steht noch aus. Außerdem Gedanken über religiöse Erziehung, ein mittelschöner Bericht aus dem Kindergarten und noch so einiges andere.
Aber wenn ich damit beschäftigt bin, mich vor dringender Arbeit zu drücken, komme ich zu gar nichts.
Bin gerade fertig geworden mit der Unterrichtsvorbereitung für morgen. Und das ist echt Rekordzeit, wenn man bedenkt, dass ich erst um 22 Uhr angefangen habe.
Der Titelverteidiger trat in bester Position an: Er brachte zu Beginn des Wettkampfes schon Osteoporose mit, ein geschädigtes Herz und einen vor einem Jahr behandelten Blasenkrebs.
Seine Herausfordererin hatte dagegen bisher nur Bluthochdruck vorzuweisen. Sie würde also gut nachziehen müssen.
Der Titelverteidiger startete den Entscheidungskampf vor zwei Wochen mit einer Operation: ein neues Knie. Gute Chancen auf einen Sieg, würde ich sagen!
Die Herausfordererin setzte einen heftigen Herpesausschlag am Arm dagegen, der verhinderte, dass sie den Titelverteidiger im Krankenhaus besuchen konnte, woraufhin dieser mit einem schlimmen (und bisher erst einmal vor 10 Jahren aufgetretenen und deshalb vorläufig unerkannten) Gichtanfall konterte und als Kür schlechte Beratung und Behandlung von seiten des Krankenhauspersonals mit ins Rennen nahm.
Schlechte Karten für die Herausfordererin, wenn ihr mich fragt! Wenige Tage schien es, als hätte der Titelverteidiger im Kampf um den Titel der kranksten Person der Familie mal wieder klar gewonnen, da setzte die Herausfordererin eine Verletzung am Daumen dagegen. Möglicherweise schaffte sie sogar einen Bruch oder einen Bänderriss, die genauen Fakten müssen noch geklärt werden, aber es sieht vielversprechend aus! Um den Titelverteidiger gar nicht erst zum Zug kommen zu lassen, legte sie außerdem noch eine schlimme Knochenentzündung an einem frisch gezogenen Zahn drauf, die durch ihre besondere Schmerzbelastung Extrapunkte verdient.
Es bleibt spannend! Was wird sich der Titelverteidiger als nächstes einfallen lassen?
Mann, Mama und Papa, es ist jetzt mal gut!
(Nein, meine Eltern sind keine Hypochonder und tragen diesen Wettstreit auch nicht wirklich aus. Trotzdem: *argh*!!!!!!!1elf)
Als ich vom Kindergarten heimkomme (wo ich seit drei Tagen ein fröhliches, nicht weinendes Kind abgebe, halleluja!), sitzt die Vermieterin im ewig gleichen blauen Bademantel an ihrem Schlafzimmerfenster im Erdgeschoss.
Ich grüße und merke sofort an ihrem Tonfall, dass wir sie mal wieder mit irgendwas verärgert haben. Und wirklich: Kaum bin ich im Treppenhaus, geht ihre Tür auf.
"Frau Stjama, was wolln Se denn mit die Kiiiebel im Treppenhaus?" (Vor unserer Wohnungstür stehen seit ein paar Tagen Farbeimer, die noch in den Keller müssen.) Ihr Tonfall, mit dem sie "Kiiiebel" ausspricht, zeigt höchste Alarmstufe an. Ein falsches Wort und wir sind wochenlang erbitterte Feinde. "Die müssen nur in den Keller", sage ich freundlich, während ich die Treppe weiter hochgehe. Bloß nicht in ein längeres Gespräch verwickeln lassen! "Die müssen Se runterbringen!" "Jaja, machen wir." "DIE will ja auch mal das Treppenhaus runterwischen!"
Lassen Sie mich also zusammenfassen: DIE, also die Nachbarin von oben drüber, wischt das Treppenhaus nicht, weil ein Viertel Quadratmeter direkt neben unserer Wohnungstür vollsteht? Meine Güte, da ist der Fußabtreter größer und den hat sie noch nicht ein einziges Mal zum Putzen beiseitegelegt. Und statt dass sie auf dem Weg nach unten mal kurz bei uns klingelt und uns bittet, die Kiiiebel wegzuräumen, geht sie bei der Vermieterin petzen?
Blöde Kuh, blöde.
Es gab doch eine Menge schöner Sachen in der letzten Zeit. Die wichtigsten:
- Ferien!!! Es ist unglaublich, wie gut es tun kann, mal auszuschlafen, sich den Tag ein Stück weit selbst einteilen zu können und mal andere Gedanken zulassen zu können als "Wie mache ich den Unterricht morgen?"
- Ostern bei meinen Eltern war wie üblich schön :) (Auch wenn wir darauf hätten verzichten können, dass meine Mutter sich beim Rumblödeln auf dem Spielplatz am Daumen verletzt. Die Stunden im Krankenhaus hätten jetzt nicht unbedingt sein müssen.)
- Besonders schön und lustig: Nach zwei Bier einen Abendspaziergang mit dem Liebsten und meinen beiden Brüdern. Der Spaziergang endete am Spielplatz, auf dem wir eine ganze Weile rumalberten und feststellten, dass wir uns genauso benehmen, wie die Jugendlichen, über die wir uns sonst manchmal aufregen. Okay, ohne Rauchen, Kiffen, Dingezerstören und Müllwegwerfen ;) Zwischendurch kam mir der Gedanken, dass ich so was hier zu Hause nie mehr machen könnte, weil die Gefahr, dass jemand die Frau Lehrerin bei so was sieht, viel zu groß wäre. Umso mehr habe ich es dort genossen.
- Der Freizeitpark hier in der Nähe hat wieder offen und wir haben uns sofort am ersten Tag wieder ein Saisonticket für alle drei geholt. Wenn man so was quasi vor der Haustür hat und das Töchterchen es heiß und innig liebt, dann muss man es doch nutzen, oder? :)
- Der Termin für meine nächste (und für dieses Jahr letzte) UV wurde verlegt: Vom 29.4. auf den 5.7. Mir wurde also spontan eine ganze Menge Stress abgenommen :) Bis dahin hat sich einiges an Papierkram, den ich jetzt mühsam machen müsste, von selbst erledigt. Hurra!
- In drei Wochen fahre ich eine Woche mit dem Seminar auf "Freizeit". Ich bin sicher, das wird klasse, davon abgesehen, dass dabei auch eine ganze Woche Unterricht für mich ausfällt ;) Ich werde dort für die anderen eine Kräuterwanderung machen :) Doch, ich freu mich drauf :)
"Träume sind Schäume."
Auch wenn die meisten Sprichwörter durchaus etwas Wahres enthalten oder manchmal sogar voll ins Schwarze treffen, halte ich diesen Spruch für absoluten Humbug.
Träume beeinflussen mich oft ziemlich stark. Manche Träume lassen mich den ganzen Tag so ein bisschen schweben. Andere sind einfach aufregend und geben mir einen wunderbaren Energieschub mit in den Tag. Manche schubsen Gedankengänge an, die mich zu einer interessanten Erkenntnis bringen.
Und dann gibt es noch solche wie heute, die mich völlig verstört und wie gerädert in den Tag schicken.
Ich bekam von meiner Betreuungslehrerin ein Zeugnis. Ein Grundschulzeugnis der dritten Klasse. In Deutsch und Kunst, also zwei Fächern, die ich selber unterrichte, hatte ich eine Fünf und war völlig verzweifelt, dass ich nicht einmal den Stoff der dritten Klasse hinkriege. Ich dachte hin und her und fühlte mich immer ungerechter behandelt. In der Pause (in der ich eigentlich Pausenaufsicht hatte) verkrümelte ich mich in den Pausenhof meines alten Gymnasiums, das direkt nebenan war. Ich traf jede Menge alte Klassenkameraden, die zwar selbst schon Kinder hatten, aber trotzdem noch immer zur Schule gingen. So wie ich. Als ich noch mit ihnen quatschte, rief mich mein Schulleiter wieder nach drüben, weil die Pause längst zu Ende war und ich meine Pflichten total vergessen hatte.
Nein, dieser Traum wundert mich kein bisschen.
Da hat jemand Gicht (zusätzlich zu einer recht frischen Operationswunde) und fürchterliche Schmerzen. Ich weiß mehrere Pflanzen (und habe sie auch zur Hand), die mit hoher Wahrscheinlichkeit Linderung bringen würden, zumindest um die Zeit bis Dienstag zu überbrücken, bis man wieder normal zu einem Arzt gehen kann. Und was macht er? Meckert rum, weil es nicht lecker schmeckt und nimmt es deshalb nicht beziehungsweise nur in winzigen Dosierungen. Grrrr.
Und ich muss lernen zu akzeptieren, dass Leute auch das Recht haben, ihre Krankheit behalten zu wollen. Keine leichte Lektion.
Ich habe gerade beim
Rubinengel eine schöne Form des Monatsrückblicks gesehen und gleich (leicht verändert) entführt :)
GELESEN: Hanni und Nanni (immer meine bevorzugte Lektüre, wenn mein Kopf voll ist und ich Sehnsucht nach einer Welt habe, in der das Verruchteste eine Mitternachtsparty mit Würstchen und Limonade ist)
GEHÖRT: In erster Linie
Van Canto (A capella-Metal, einfach genial, gesanglich von sehr hoher Qualität und unbedingt zu empfehlen),
Eric Fish (ich liebe die Stimme und die Texte) und (wiederentdeckt) die Musik zu den Elfquest-Comics:
Wolfrider's Reflections.
GESEHEN: eineinhalb Staffeln
Babylon 5
GETRUNKEN: Saftschorlen, Leitungswasser, Schwarz- und Kräutertee, den allerersten frischen Brennnesseltee, Sekt nach der UV und
Grosch-Bier (danke, Bruderherz, fürs Mitbringen!)
GEGESSEN: viel zu viele Süßigkeiten und insgesamt zu viel zur Stressbewältigung
GEKOCHT:altbekannte Sachen, die schnell gehen und das Kinderherz erfreuen (wenn es nach dem Töchterchen geht, dürfte ich nur Spaghetti mit Hackfleischsoße, Nudeln mit Tomatensoße und Pfannkuchen kochen ;) )
GEFREUT: darüber, dass endlich der Frühling da ist! Ich kann gar nicht sagen, wie ich ihn vermisst habe!
GELACHT: weniger, als ich mir wünschen würde.
GEÄRGERT: über vorpubertäre Schulkinder und über eine saudoofe Aktion im töchterlichen Kindergarten (wieder geklärt, aber trotzdem doof. Wir werden in Zukunft deutlich mehr Präsenz zeigen müssen und ganz regelmäßig Elterngespräche einfordern.)
GESORGT: über Papa, der mit einer Knie-OP im Krankenhaus liegt und tagelang sehr große Schmerzen hatte und über das Töchterchen, das schon wieder dauernd krank war (hoffentlich ist sie zum OP-Termin in zwei Wochen gesund!)
GEKNIPST: ich glaube, gar nichts. Asche auf mein Haupt.
GEKAUFT: einen Stepper, gestern.
GESPIELT: mit dem Töchterchen. Für mich stünde auch mal wieder Spielen an. Noch ca. 6 Wochen bis zum ersten LARP dieses Jahr.
GEFEIERT: die Tag-und-Nacht-Gleiche, meine UV und den Abschluss von zwei größeren Aufträgen beim Liebsten
GESCHAFFT: endlich etwas für meine Dauerbaustelle Rücken unternommen und dabei einen tollen Heilpraktiker gefunden; außerdem: die UV :D
GEDACHT: Was sind meine Alternativen zur Schule, wenn das Ref rum ist?