Montag, 10. September 2012

Es ist vollbracht!

Wir haben uns heute auf die nächsten Jahrzehnte verschuldet. Anders ausgedrückt: Wir bekommen morgen den Schlüssel für unser eigenes kleines Schlösschen :D

Übrigens: Wenn ein riesiger Schwarm Vögel auf der nachbarlichen Birke krakeelt, dann hat das nicht etwa damit zu tun, dass demnächst der Herbst kommen könnte. Mitnichten! Da schlüpfen nur die Küken der Vogelkönigin. Sagt das Töchterchen. Na, ich wollte ja ein Kind mit viel Phantasie :D

Dienstag, 4. September 2012

Der Dschungel in Bürokratien

Wisst ihr, wie das hier abläuft, wenn man eine Freiberuflichkeit anmelden will?

Schritt 1: Homepage und Downloadcenter des Finanzamts durchsuchen, weder einen Ansprechpartner noch ein Formular finden.

Schritt 2: Öffnungszeiten abwarten, anrufen, von der Zentrale vermittelt werden.

Schritt 3: den ungefähren Ablauf erfahren. Ich muss zunächst das Formular schriftlich beantragen (WTF?), aber immerhin geht das per Email. Man ist ja fortschrittlich. Von der Dame am Telefon die Emailadresse diktieren lassen.

Schritt 4: Email schreiben.

Schritt 5: Email zurückbekommen wegen falscher Adresse. Alternativadresse in der Email finden. (Warum zur Hölle leiten sie dann die Mail nicht einfach an diese Alternativadresse weiter?)

Schritt 6: Email schreiben.

Schritt 7: Warten. Und hoffen, dass die Mail diesmal an der richtigen Adresse gelandet ist.

Theoretisch bekomme ich jetzt das Formular, fülle es aus, schicke es ein und bekomme dann eine Steuernummer zugeschickt. Mal sehen, wie viele Zwischenschritte es noch gibt.

Kann man so ein Formular nicht einfach im Downloadcenter hinterlegen? Und wenn man es nicht kann, kann mir dann nicht die Dame anbieten, das Formular zu schicken, wenn ich ihr mitteile, dass ich es brauche? Das können doch unmöglich so sensible Daten sein, dass ich das erst schriftlich beantragen muss. (Und wenn sie so sensibel wären, würde meine web.de-Adresse ja auch nicht viel bringen.)

Auf diese Weise vergeudete Zeit macht mich unheimlich sauer. Hat sich immer noch nicht herumgesprochen, dass die Arbeit auch für die Dienstleister mehr Spaß macht, wenn sie so ein klein wenig nach dem Servicegedanken arbeiten? Dann ist nämlich der Großteil der Kunden schon vollkommen zufrieden.

Aber ich weiß schon. Das Finanzamt ist kein Dienstleister, sondern eine Behörde.

Sonntag, 2. September 2012

Statusbericht

Die ersten zweieinhalb Kombiladungen (und wir haben einen SEHR großen Kombi) voll Kisten und Krams stehen schon in der zukünftigen Garage, für die wir netterweise etwas früher den Schlüssel bekommen haben. Schränke und Regale sind schon erschreckend leer, aber trotzdem scheint die Wohnung noch immer vollgestopft mit Zeug zu sein. Aber es ist ja auch noch ein bisschen Zeit. Zeit, die wir noch normal hier leben wollen, ohne ständig etwas zu vermissen. Ordnung halten ist jetzt komischerweise noch schwieriger als sonst, obwohl doch viel weniger Dinge da sind.

Es ist unfassbar, wie viele Dinge sich in dieser Wohnung angesammelt haben, die eigentlich zu anderen Menschen sollen. Leihgaben, die zurückgegeben werden wollen. Und Dinge, die andere besser brauchen können als ich. Ich werde nächste Woche ein Heidengeld zur Post tragen müssen :)

Die Nachbarn aus der Hölle halten die Füße still. Einmal Polizeikontakt scheint ihnen vorläufig zu reichen. Ich preise das Pfefferspray, mit dem ich mich sehr viel sicherer fühle (auch wenn ich es hoffentlich nie anwenden muss), und hoffe, dass es ruhig bleibt.

Morgen ist der letzte "große" Termin: Unterzeichnung des Kreditvertrags. Da aber alle Prüfungen schon über die Bühne sind, sollte das reine Formsache sein. Trotzdem sehr aufregend :)

In 12 Tagen bekommen wir mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit den Schlüssel. Und in 19 Tagen ziehen wir um. Wow.

Mittwoch, 15. August 2012

Ahnentradition

Heute ist Mariä Himmelfahrt, der Tag, an dem meine Großmutter "Würzbüschel" sammelte, die dann in der Kirche geweiht wurden und ein Jahr lang das Haus vor Blitz und anderem Übel schützten.

Wuerzbuschen

Über 30 verschiedene Kräuter sind pro Strauß zusammengekommen. Eine Reiherfeder, die ich unterwegs gefunden habe, ist auch mit hineingewandert.
- Ein Strauß für unser neues Haus. (Und noch einen Monat hier für die Wohnung, da können wir ihn echt gebrauchen. Ich sag nur: Nachbarn aus der Hölle :( ).
- Ein Strauß für meine Mama, die heute andere Sorgen hatte als Kräuter sammeln zu gehen.
- Ein Strauß für lieben Besuch, der gleich vorbeikommt.
- Und einer für das Töchterchen, den sie sich gewünscht hat. Immerhin hat sie ja auch fleißig mitgesammelt (und ist dabei im kurzen Kleidchen in die Brennnesseln gefallen). Ihr Strauß hängt schon in ihrem Zimmer und beschützt sie "vor bösen Geistern, weil die den Geruch nicht mögen" ;). Der Geruch der Sträuße ist wirklich traumhaft :)

Den Umweg über die Kirche habe ich mir allerdings gespart. (Über alles andere hätte sich auch jeder, der mich kennt, sehr gewundert ;) ). Es reicht doch völlig, sich die Kraft von Mutter Natur ins Haus zu holen. Mehr Göttliches brauche ich wirklich nicht :)

Freitag, 10. August 2012

Grünzeug: Walderlebniszentrum

Gruenzeug

Bei den Naturkindern wird heute wieder "Grünzeug" gesammelt, also Ideen und Aktivitäten, die man mit Kindern in und mit der Natur unternehmen kann.

Walderlebniszentrum1

Alleine in Bayern gibt es neun Walderlebniszentren. (Wie viele es deutschlandweit sind, konnte ich leider nicht herausfinden.) Von uns aus gesehen ist das nächste in Tennenlohe bei Erlangen. Und dieses Walderlebniszentrum möchte kann ich euch dringend ans Herz legen :)

Mit ganz viel Liebe zum Detail ist dort ein großes Außengelände gestaltet, in dem es jede Menge zu tun und zu entdecken gibt. Ein wunderschöner langer Barfußpfad, Spurensuchen, ein zauberhaftes Labyrinth, Kletterspielplätze, Balanciergeräte, eine Weitsprungbahn (mit Vergleichsmöglichkeiten, wie weit Waldtiere springen können), Zapfenzielwurf... Alles fügt sich ganz unauffällig und harmonisch in den Wald ein.

Walderlebniszentrum2

Auf dem eigentlichen Gelände des Walderlebniszentrums gibt es außerdem eine ganze Menge über den Wald zu lernen. Das komplette Gelände kostet übrigens keinen Eintritt.

Ich kenne keine anderen Walderlebniszentren. Aber wenn sie ähnlich schön sind wie das in Tennenlohe, dann solltet ihr ihnen dringend mal einen Besuch abstatten :)

Walderlebniszentrum3

Tür zum Freitag 6

Manchmal muss man genauer schauen, um zu sehen, wo sich neue Türen öffnen könnten :)

Freitagstuer6

Donnerstag, 9. August 2012

Alles auf einmal :)

Manchmal, da überschlagen sich die Ereignisse so, dass man das Gefühl hat, nur noch mitzustolpern und über all das, was so passiert, zu staunen.

Wir haben jetzt tatsächlich den Kaufvertrag für unser Haus, unser eigenes kleines "Schlösschen", unterschrieben. Ich kann es noch gar nicht fassen, bin total happy. Aber gleichzeitig rutsche ich immer wieder in "OhmeinGottundwennjetztderKreditplatzt" (der natürlich vorher zugesagt wurde, aber so ein kleines Vielleicht bleibt ja bis zum Unterschreiben immer noch) oder "HoffentlichkriegenwirdasallesaufdieReihe" (was sich einfach herausstellen muss).

Eigentlich wollten wir uns mit dem Umziehen richtig Zeit lassen, aber jetzt sind unsere Nachbarn aus der Hölle ins nächste Belästigungslevel aufgestiegen, sodass wir nur noch schnell rauswollen.

Und damit ergibt sich jetzt der Fall, dass wir zu einer Zeit umziehen werden, in der wir gleichzeitig die beiden Kätzchen aufnehmen wollten (mal schauen, wie sich das verschieben lässt), das Töchterchen Geburtstag hat (und natürlich Kindergeburtstag mit Motto und Spielen und Verkleiden feiern will) und wir auf zwei Cons angemeldet sind, die schon seit Monaten feststehen. Wenn meine Bewerbung fruchtet, die ich gerade schreibe, fange ich womöglich rechtzeitig zur Schlüsselübergabe (= Beginn der Renovierungs- und Umzugsphase) mit einem neuen Job an.

Wenn sich hier also zwischendurch mal eine Weile nichts tut, wundert euch nicht, ja? :) Ich habe den Kopf voller Dinge, die ich euch erzählen und zeigen will, aber wir sind alle ganz gut damit beschäftigt, einfach nur unsere Füße auf dem Boden zu halten.

Fuesse

Mittwoch, 1. August 2012

Happy Lughnasadh!

Ein schönes erstes Erntefest wünsche ich euch da draußen!

Unsere Ernte ist in diesem Jahr sehr reichlich. Heute haben wir unseren Kredit beantragt. Bis spätestens Samhain werden wir in unser eigenes Haus umgezogen sein. Eine anstrengende, aber wundervolle Erntezeit :)

Nächstes Jahr werde ich einen Garten haben, in dem es auch ganz stoffliche Ernte geben wird. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie sehr ich mich darauf freue!

Meinen Abend begleiteten die Geräusche eines Mähdreschers. Ist das nicht passend?

Genießt den Vollmond und den Zauber der ersten Erntenacht!

Montag, 30. Juli 2012

Liebe Trixi,

ich weiß noch genau, dass es ein Samstag Abend war, damals im Oktober 1994. Ich war 14 und wollte gerade zum Tanzkurs, als ein Bekannter klingelte und uns ein kleines fellbedecktes Häufchen Elend mit einer unglaublich Stimmgewalt präsentierte. Wir hätten doch immer Katzen gehabt, ob wir uns nicht der kleinen Findelkatze annehmen könnten. Na, was will man da machen?

Die erste Nacht schliefst du, so verlaust und flohbesetzt wie du warst, mit meinem Vater auf der Couch. Als er nur mal eben auf die Terrasse ging, um eine zu rauchen, hast du so kläglich geschrien, dass meine Mutter, die im ersten Stock schlief, aufwachte. Bloß nicht mehr allein sein!

In den ersten Jahren warst du eher kratzbürstig. Du konntest im einen Moment schnurrend und wohlig zusammengerollt auf einem Schoß liegen, nur um dem Besitzer des Schoßes eine Sekunde später alle zwanzig Krallen in die streichelnde Hand zu schlagen. Mit anderen Katzen kamst du nicht gut zurecht. Immerhin warst du, als du gefunden wurdest, noch viel zu klein, um alleine im Wald zu sitzen. Viel Gelegenheit, dich mit Geschwistern zu balgen, dürftest du nie gehabt haben. Und du bist auch immer sehr klein und zierlich geblieben, sodass die anderen Katzen in der Straße dir haushoch überlegen waren und dir das auch deutlich gezeigt haben. Du bist deshalb fast immer in unserem Grundstück geblieben. Uns war es ganz recht, schließlich waren uns in den letzten Jahren schon drei Katzen überfahren worden oder spurlos verschwunden. Mein Vater wachte mit Argusaugen darüber, dass unser Garten dein Revier blieb und verjagte alle anderen Katzen, die dich auch nur schief anschauten. Vom ersten Moment an warst du in erster Linie seine Katze. Und meine.

Mit dem Alter wurdest du ruhiger und anhänglicher. Wolltest immer da sein, wo sich deine Menschen auch aufhielten. Gingen wir in den Garten, warst du keine fünf Minuten später auch da. Gingen wir ins Wohnzimmer, in den Keller, ins Obergeschoss, immer kamst du nach ein paar Minuten hinterher, um dich irgendwo in die Nähe zu setzen und zu dösen.

Bis vor einem oder zwei Jahren hat man dir dein Alter kaum angesehen, aber dann hast du merklich abgebaut. Dass dein Geruchssinn nicht mehr der beste war, vermuteten wir schon seit Jahren. Auch die Ohren haben nachgelassen. Seit einem halben Jahr konntest du dein Fell nicht mehr pflegen und deine Krallen nicht mehr richtig einziehen. Und seit ein paar Tagen konntest du plötzlich auch nichts mehr sehen. Damit war dir jede Möglichkeit genommen, dich zu orientieren. Haus und Garten, die immer dein Zuhause waren, waren dir plötzlich fremd. Auch deine Beine wollten dich nicht mehr richtig tragen und du warst nur noch Haut und Knochen. Wir sollten zum Verabschieden kommen, sagte meine Mutter am Telefon.

Seit mindestens zehn Jahren bist du jeden Morgen zur Nachbarin gegangen, um dir dort ein Schälchen Milch abzuholen. In den letzten Tagen ging das nicht mehr. Aber die Nachbarin kam gestern noch einmal an den Zaun, um dir ein letztes Schälchen Milch zu geben. Ihr Hund, der sonst immer voller Begeisterung bellend und schwanzwedelnd am Zaun entlanggetobt ist, wenn er dich gesehen hat, war diesmal ganz still. Er hat dich nur beobachtet, wie du deine Abschiedsmilch getrunken hast, als wollte er sagen: "Hey, du siehst aber gar nicht gut aus!" Du bist dann zum Zaun gelaufen und hast seine Nase mit deiner angestupst. Ein kleines Lebewohl, das alle, die es gesehen haben, tief beeindruckt hat.

Als wir kamen, warst du verschwunden. Eine Stunde lang haben wir zu fünft den Garten abgesucht, in der Überzeugung, dass du dich zum Sterben zurückgezogen hast. Schließlich bist du deinen Menschen seit Wochen nicht mehr von der Seite gewichen. Wir haben dich schließlich gefunden, unter einem Busch, wo du zusammengerollt gelegen und gedöst hast. Wir haben dich dort gelassen. Abends bist du zum Fressen aus deinem Versteck gekommen, dann hast du dich wieder zurückgezogen. Als du am nächsten Morgen immer noch da warst, sind meine Eltern und mein Bruder mit dir zur Tierärztin gefahren. Sie war wohl sehr lieb, hat dir erklärt, was sie macht und sich bei dir entschuldigt. Ich bin kein Freund davon, Tiere schnell einzuschläfern, aber bei dir habe ich so stark das Gefühl, dass es genau richtig war. Ich hoffe, du weißt, dass es ein Liebesdienst war?

Leb wohl, du Süße, du Kleine, du Alte, wo immer du jetzt bist. Und grüß Willy, Mikesch und Jeanny von uns, ja?

trixi

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