Unglaublich, wie gut es tut, wenn mal ausnahmsweise die Arbeit etwas lockerer von der Hand geht.
Langsam bekomme ich einen etwas weiteren Blick und plane nicht mehr nur den Unterricht für den nächsten Morgen, sondern weiß auch schon, wo ich mit einem Thema in zwei Wochen oder so sein will. Das erleichtert die Sache enorm!
So langsam, langsam wird auch der Unterricht ein bisschen besser und die Schüler tanzen mir nicht mehr so auf der Nase herum.
Da, schaut mal, ganz da hinten: Könnte das Licht am Horizont sein?
Hurra, das Baby der
Giftzwergin ist da :D
Schon komisch, das mit Kleinbloggersdorf. Ich glaube nicht, dass ich schon mal so aufgeregt war und hinterher Tränchen vergossen habe, weil eine für wildfremde Frau ein Baby bekommen hat :)
Hach :)
Dieses Jahr bin ich auch dabei:

Ich wohne und unterrichte ja in Bayern. Das Klischee, dass hier einiges ein bisschen konservativer abläuft als in anderen Bundesländern, stimmt zu einem guten Teil schon. Wie das Thema Religionsunterricht in anderen Bundesländern geregelt ist, weiß ich nicht im Detail, ich hoffe aber, dass es da ein bisschen anders ist...
Hier in Bayern ist die Situation folgende:
- In der dritten und vierten Schulklasse haben die Kinder drei Stunden Religionsunterricht pro Woche, in der ersten und zweiten Klasse sind es immerhin zwei Stunden. Zum Vergleich: In der dritten und vierten Klasse haben die Kinder eine(!) Stunde Kunst pro Woche, also: Thema klären - Farbkasten auspacken - 15 Minuten malen - Farbkasten wieder einpacken. HSU (Heimat- und Sachunterricht), kommt ebenfalls auf 3 Stunden pro Woche, ist also von der Stundenanzahl gleich gewichtet wie der Religionsunterricht!
- Ein Lehrer, der Religion unterrichten will, braucht dazu die Genehmigung der Kirche. Unter anderem muss er sich dazu von einem Pfarrer/Pastor bestätigen lassen, dass er ein christliches Leben führt.
- Häufig unterrichten in der Grundschule gar keine Lehrer, sondern der ortsansässige Pfarrer/Pastor. Soweit ich weiß, braucht er dafür nicht einmal eine gesonderte pädagogische Ausbildung.
- Theoretisch können Eltern natürlich entscheiden, ob sie ihr Kind lieber in den Religions- oder Ethikunterricht schicken wollen. Praktisch gibt es aber an sehr vielen Grundschulen keinen Ethikunterricht. Dann werden die Kinder, die nicht an Religion teilnehmen "dürfen", in irgendeine andere Klasse gesetzt, wo sie sich still beschäftigen müssen.
- Kruzifixe sind immer noch gang und gäbe in allen Klassenzimmern.
Ich selbst bin, wie ich hier und da schon mal erwähnt habe, keine Christin, sondern naturreligiös. Ich reagiere daher sehr sensibel auf den kirchlich-christlichen Einfluss, der hier auf Kinder einwirkt. Die religiöse Erziehung in des Töchterchens Kindergarten stört mich ziemlich (und nein, wir haben keine Alternative), und ich sehe jetzt, in welchem Maß sich das in der Schule fortsetzt.
Versteht mich nicht falsch: Die Gedanken, die hinter den religiösen Themen stehen, empfinde ich als sehr gut und sinnvoll. Kinder sollten sich unbedingt mit Themen wie Verzeihen, die Schönheit der Schöpfung, Umgang mit Schuldgefühlen etc. beschäftigen können. Aber das geht doch auch in Ethik?
Dass Kinder etwas über den christlichen Glauben und biblische Geschichten erfahren, ist ebenfalls gut und wichtig. Immerhin hat das Christentum unsere Kultur sehr stark geprägt und tut es immer noch. Es ist ein Unding, dass viele Kinder (und auch Erwachsene, aber das ist ein anderes Thema) gar nicht wissen, was eigentlich an Weihnachten und Ostern gefeiert wird. Aber das Unterrichten sollte doch mit Abstand geschehen und nicht ausschließlich von Pfarrern oder kirchlich autorisierten Lehrern weitergegeben werden. Würde Sozialkunde nur von Parteipolitikern unterrichtet, die alle Themen aus der Sicht ihrer eigenen Partei behandeln, würden sich die Eltern (hoffentlich und zu Recht) darüber aufregen. Warum ist es dann bei der Religion völlig normal, dass "von innen her" unterrichtet wird?
Der Glaube an etwas Göttliches, an eine Macht, die über und hinter uns steht, ist sehr hilfreich und ich denke auch notwendig für ein glückliches und erfülltes Leben. Aber die Kirchen und der Religionsunterricht liefern nur sehr wenige Möglichkeiten, tatsächlich zu einem ganz persönlichen Glauben zu finden, der in Kopf und Herz hin- und herbewegt, immer wieder hinterfragt und für gut befunden wurde. Genau dazu versuchen der Liebste und ich das Töchterchen zu erziehen, und wir empfinden es als absolut kontraproduktiv, dass wir immer wieder das Gefühl bekommen, gegen die "christliche Keule" anarbeiten zu müssen, die sie im Kindergarten mitbekommt.
Für ein Land wie Deutschland, in dem die Trennung von Staat und Kirche im Grundgesetz festgeschrieben ist, kann es für mich nur eine einzige logische Schlussfolgerung geben: Religionsunterricht hat an staatlichen Schulen nichts verloren und sollte komplett durch Ethik ersetzt werden.
Dass das für die nächsten Jahrzehnte Utopie bleiben wird, ist mir allerdings auch klar.
Irgendwo in den Weiten des Netzes hatte ich vor einer Weile mal den Link zum
Sloganizer gefunden und wollte schon länger mal darüber bloggen.
Die Idee ist folgende: Man gibt einen Namen ein, zum Beispiel den Namen des Blogs, und erhält auf Knopfdruck Werbe- und Motivationsslogans, die diesen Namen enthalten.
Schauen wir doch mal, was mir so angeboten wird:
Stjama sorgt im Magen für Behagen.
Öhm, aha, geht ja schon gut los ;) Doch, Kochen und Backen kann ich schon halbwegs.
Stjama ist Urlaub.
In der letzten Zeit habe ich mehrmals Komplimente bekommen, die mich sehr gefreut haben: Ich würde so eine Ruhe und Entspanntheit ausstrahlen und immer so ausgeglichen wirken. Zwei Seminarkolleginnen behaupten, ein kurzes Gespräch mit mir würde bei ihnen bewirken, dass sie "runterfahren". Das ist ja schon so was wie Urlaub :)
Stjama. Der gute Rausch.
Okay, dazu fällt mir jetzt wirklich nichts ein ;)
Alles Stjama oder was.
Klar, hier ist nur Stjama drin. Steht ja auch Stjama drauf ;)
Ohne Stjama geht's nicht.
Ach, das rührt mich ja fast ;)
Zur allgemeinen Erheiterung binde ich ein Sloganizerbild hier in den Beitrag mit ein. Neu laden sollte einen neuen Slogan bringen.
Und was ist das erste, das bei euch rauskommt?
Wenn man als Junglehrerin mit-ohne Erfahrung versucht, eine ganze Klasse zu bändigen, die natürlich sofort merkt, dass sie sich mehr erlauben kann als sonst, dann fallen eigentlich immer nur die (vielen und häufigen) Störer auf und man kriegt relativ schnell das Gefühl, die Kinder seien allesamt Kotzbrocken.
Wenn man dann zwischendurch mal wieder in Ruhe mit zwei Kindern einzeln arbeiten kann, weil die Betreuungslehrerin in der Klasse ist und den Rest unterrichtet, dann ist das ganz schön heilsam und man erkennt, dass Kinder eben doch einfach Kinder sind und Unterrichten doch auch Spaß machen kann.
Wenn man dann in der nächsten Klasse ein Bild mit zwei gelben Bananen im Korb geschenkt bekommt, auf dessen Rückseite steht: "Für Frau Stjama. Du bist sehr nett und denkst dir immer schöne Bilder für uns aus (ich gebe in der Klasse Kunst). Für dich, weil du neu an der Schule bist.", dann ist man schon fast wieder restlos versöhnt.
Ist ja nicht so, dass ich Kinder nicht mögen würde. Im Gegenteil, ich finde Kinder klasse! Habe ich nur zwischendurch mal kurz vergessen in den letzten zwei Wochen.
Ich habe heute den ausgesprochen positiven Eindruck gewonnen, dass ich doch ganz gut im Frieden mit meinem Körper bin, auch wenn ich ihn wirklich nicht perfekt finde. Aber ich muss ein klein wenig ausholen:
Wir waren heute mit dem Seminar auf einem Thementag, bei dem es um Schwimmunterricht ging, und haben netterweise sehr viel selbst ausprobiert, waren also im Wasser.
Als wir das im Voraus erfahren haben, ging bei manchen Mädels (= Frauen Mitte bis Ende 20) gleich das große Zittern und Aufregen los. Das ginge ja gar nicht, im Schwimmbad (= ein Becken, das zu einer Schule gehört, unter Ausschluss der Öffentlichkeit also sozusagen), im Bikini womöglich, da könnte man ja die dicken Beine sehen usw. usf. Eine Zumutung sei das, meinte eine, und sie würde garantiert nicht kommen, sondern krankmachen, sie hätte besseres zu tun (sie war übrigens doch da, aber das nur am Rande).
Vor Ort wurde uns dann freigestellt, ob wir mit ins Wasser gehen wollten oder nicht. "Ich kann Sie ja nicht zu Ihrem Glück zwingen", waren die Worte der Seminarleiterin. Von 25 Frauen haben sich tatsächlich 9 (!) dafür entschieden, am Beckenrand auf einer Wärmebank zu sitzen (in bulliger, echt unangenehmer Hitze übrigens) und uns eineinhalb Stunden beim Plantschen zuzuschauen, aus Angst, sich zu blamieren. (Ein oder zwei werden vielleicht auch andere weibliche Gründe gehabt haben, aber sicher nicht neun!)
Die Krönung folgte dann aber beim Duschen. Ich duschte selbstverständlich so, wie ich immer dusche: nackt. Wie soll man sich auch sonst von Chlor etc. sauberkriegen? Da es auch in diesem Schwimmbad selbstverständlich eine Frauendusche gab und außer uns auch wirklich niemand weit und breit zu sehen war, ist das ja auch wirklich nichts, was irgendwie problematisch wäre.
Trotzdem war ich eine ganze Weile die einzige, die ihr Evaskostüm säuberte. Die meisten duschen im Badeanzug! Zwei, drei schlossen sich dann langsam zögernd an und entblätterten sich ebenfalls, drehten sich aber schamhaft zur Wand. Eine machte das sogar ganz geschickt: Sie zog nacheinander die Träger des Badeanzugs herunter, um jeweils eine Brust zu waschen und dann ganz schnell wieder zu bedecken. Stellt euch das bitte mal einen Moment bildlich vor, es sah wirklich urkomisch aus! Wir reden hier übrigens ausnahmslos von Frauen mit einer vollkommen normalen, teilweise sogar sehr ansprechenden Figur.
Mensch Mädels, euer Körper ist doch nichts Schlimmes! Wenn ihr ihn nicht mal bei so einer alltäglichen Geschichte wie dem Duschen im Schwimmbad vor anderen Frauen zeigen könnt, dann liegt aber wirklich was im Argen!
Eine (nicht neue) Erkenntnis hat sich da mal wieder deutlich gezeigt: Es hat nichts mit "objektiver" Schönheit zu tun, wie sehr eine mit ihrem Körper im Reinen ist. Ich bin es, und das ist wunderbar.
*bayrisch für: schamhaft
Diese wunderschönen Pilze (ich musste sie anfassen, um sicherzugehen, dass sie wirklich echt sind, so malerisch haben sie sich an den Wegrand im Park eingefügt :) ) habe ich vor einem knappen Monat fotografiert. Vor einer blogtechnischen Ewigkeit also. Inzwischen dürften sie längst erfroren sein.

Schon das Öffnen des Ordners "tägliche UV" (Unterrichtsvorbereitung) verursacht eine massive Anspannung in der Herzgegend und den dringenden Wunsch, jetzt sofort die Wohnung aufzuräumen, eine Blogrunde zu machen oder wahlweise schreiend wegzurennen.
Das Seminar macht zwar viel Arbeit, was mich aber nicht weiter stört. Das Hospitieren bei anderen Lehrern ist sogar sehr spannend. Auch die Elternarbeit ist spannend und herausfordernd.
Aber die Unterrichtsvorbereitung für meine wöchentlichen acht Stunden überfordert mich auch nach vier Wochen noch dermaßen, dass ich kaum mit der Vorbereitung anfangen kann. Und mit jeder Stunde, die nicht gelingt (also eigentlich mit jeder Stunde, die ich halte), wird es schwieriger, mich dranzusetzen und weitere Stunden zu planen.
Bitte, kann ich jetzt ganz schnell Routine kriegen, damit das besser wird?
Ich habe mir vorhin einen wunderbaren neuen Taschenkalender für 2010 gekauft. Einen, der ungefähr doppelt so viel Platz bietet wie mein alter, denn der reicht einfach nicht mehr aus, seit ich arbeite.
Auf der ersten Seite eines Kalenders ist ja meistens Platz, um den eigenen Namen und die Adresse einzutragen. Macht ja auch Sinn, falls das Ding mal verloren geht. Der Absatz "Bitte benachrichtigen Sie bei einem Unfall" ist ja durchaus auch sinnvoll.
Die Nummer von Haus- und Zahnarzt da gleich vorne einzutragen, brauche ich jetzt nicht unbedingt. Wenn ich so dringend meinen Arzt brauche, dass ich nicht mehr hinten im Adressbuch nachschauen kann, dann rufe ich gleich die 19222. Aber ich denke, darüber kann man noch diskutieren.
Die Notwendigkeit, das eigene KFZ-Kennzeichen nebst Versicherung und Versicherungsnummer da einzutragen, leuchtet mir auf den ersten Blick auch nicht so recht ein.
Was ich aber wirklich beknackt finde ist der Vorschlag, die komplette Bankverbindung inklusive Kreditkarten einzutragen. Wie doof muss man sein, um das auszufüllen?
Der Liebste und das Töchterchen sind gestern Nachmittag in die Hauptstadt aufgebrochen, um Freunde zu besuchen und die Heimkehrparty einer wandernden Schneiderin mitzuerleben. Ich wäre einerseits auch gerne mitgefahren, andererseits war die Aussicht auf ein Wochenende, an dem ich ungestört arbeiten kann, so verlockend, dass ich mich dafür entschieden habe.
Bisher ist es leider schon so, wie ich befürchtet hatte: Ich schaffe viel weniger, als ich mir vorgenommen hatte :( Aber immerhin: der Wäscheberg ist deutlich geschrumpft, der Unterricht für nächste Woche ist schon zum Teil vorbereitet, ich war in der Schule als Besucherin bei einer Lesenacht und - *trommelwirbel* - ich habe 11 Stunden geschlafen! Eigentlich wollte ich um 9 aufstehen, mein mangelndes Gespür für Technik im Allgemeinen und den neuen Wecker im Besonderen ließen mich aber bis 20 vor 11 selig und süß träumend schlummern :)
Nach einer Blogrunde und einem tollen Frühstück geht es jetzt also wieder ans Werk. Genug zu tun ist wirklich! Bis später dann also :)